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20.08.10
Umweltengagement in der DDR – ein gefährliches Unterfangen
Bericht eines Biesenthalers, der für sein Engagement in Haft geriet, beim Bürgerforum der Lokalen Agenda am 07.09.2010
Mitte der 80er Jahre gab es in Biesenthal reichlich Probleme mit dem Umweltschutz. Gegen Forstschädlinge wurden in direkter Wohnnähe Insektengifte versprüht, aus den Schornsteinen der VEB Möbelfolie stiegen giftige Gase, die die Aberkennung des Status als Luftkurort zur Folge hatten, u.v.a. Der Biesenthaler Udo Zeitz wollte all dies nicht mehr mit ansehen und tat sich mit anderen zusammen, um die Gruppe „progress“ zu gründen, die – so die Satzung der Gruppe – „die Lebensqualität der Bürger ständig verbessern, dem Umweltschutz mehr zur Geltung verhelfen“ sollte. Die Staatssicherheit hatte jedoch für solche Aktivitäten wenig Verständnis und ließ den Handwerksmeister im April 1985 kurzerhand verhaften.
Inzwischen sind dreißig Jahre vergangen. Viele der Probleme sind zum Glück längst Vergangenheit, neue, globalere Themen rücken in den Vordergrund. Dennoch bleibt dieses mutige Engagement ein wichtiger Teil der Geschichte Biesenthals – von dem jedoch kaum jemand, besonders von den jüngeren Bewohnern, schon einmal gehört hat.
Im Rahmen des Bürgerforums der Lokalen Agenda 21 Biesenthal wird nun Udo Zeitz von seiner Geschichte, und damit auch einem Stück DDR-Geschichte, berichten. Er wird sich den Frage stellen und seinen heutigen Blick auf diese Zeit darstellen.
Wir laden Sie ganz herzlich zu diesem interessanten Abend ein.
Am Dienstag, den 7. September um 20.00 Uhr im Restaurant Kalaja
Josephine Löwenstein – Lokale Agenda 21 Biesenthal e.V.
la21-biesenthal.de