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02.06.10

Aus Kita Schützenstraße wird „St. Martin“

Mit Gesang und Darbietungen glücklicher Kinder wurde am Kindertag (1.6.) die neue Kindertagesstätte an der Schützenstraße eingeweiht. Diese bietet Platz für 150 Kinder bis zur Schulreife. Der alte Plattenbau nebenan war wegen zuspitzendem Sanierungsbedarf bereits im Jahre 2008 von den Stadtverordneten aufgegeben worden. Am Wochenende konnte endlich der Umzug vollzogen werden.

Landrat Bodo Ihrke beglückwünschte die Stadt zu ihrem Schritt, der deutlich mache, dass Biesenthal eine positive Einstellung zu Wachstum hätte und damit optimale Bedingungen für den jungen Zuwachs herrschten. Bürgermeister André Stahl bedankte sich für die Fördermittel des Landkreises in Höhe von 24.000 EUR. Dazu kamen 385.000 EUR vom Land Brandenburg und rund 1,1 Mio brachte die Stadt Biesenthal selbst auf. Insgesamt unterhält die Stadt Biesenthal zwei Kindertagesstätten, einen Hort und eine sogenannte „verlässliche Halbtagsgrundschule“.

Die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal betreiben diese Tagesstätte im Auftrag der Stadt Biesenthal. Nun stifteten sie der Kita den neuen Namen und dazu das passende Denkmal. Links am Eingang prangt das Relief des Heiligen Martin, das von der Biesenthaler Bildhauerin Anne Schulz in Stein gehauen wurde. Einige „Sterntalerkinder“ hatten dabei mithelfen dürfen. Sie meißelten eigenhändig den Sternenhimmel. Anton als jüngstes Kind der Einrichtung durfte am Dienstag diesen Stein zusammen mit Kerstien Libramm enthüllen.

Fotos: Heribert Rustige

St. Martin, der nicht Soldat sein wollte, sondern lieber im Frieden teilte, solle nun ein Vorbild für die Kinder sein, so wurde in einem der vielen Lieder gesungen. Dazu bat der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Christoph Brust um Gottes Segen und stiftete der Kita ein großes Holzkreuz. Er ließ es sich dabei nicht nehmen, dieses gemeinsam mit seinem katholischen Amtskollegen Horst Pietralla aufzuhängen. Hieran wurde deutlich, dass in diesem Haus alle Kinder, auch anderer Konfessionen, willkommen sind.

Wer sich auf einen Rundgang durch die neue Kita einließ, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Um auf einer Nutzfläche von 1200 m² so viele Kinder, Gerätschaften, Küche, Spielzeug, Tische und Stühle unterbringen zu können, mussten Architektin Frau Wolff (vom Büro ibe, Eberswalde), Stadtverordnete und Grit Secorscy von der Bauverwaltung schon erheblich zirkeln. Herausgekommen ist ein Gebäude, dem man seine Dimensionen von außen nicht ansieht. Alle Gruppenräume öffnen sich mit großen Fenstern Richtung Grünflächen und Spielgelände. Im Eingangsbereich und Zentrum zugleich aber erhebt sich der quadratische Saal, der alles andere wie ein Burgfried um einen Stockwerk überragt. In den engen Fluren hingegen, kann man schnell die Orientierung verlieren. Hilfreich sind da die noch improvisierten kleinen Namens- und Hinweisschilder, die z.B. auf eine weitere Besonderheit hinweisen: eine Sauna!

In Zukunft wird sich zeigen, ob das Gebäude die Erwartungen erfüllt. Sicher wird es noch eine Weile dauern, bis die ersten und letzten Mängel entdeckt und beseitigt sind. Jetzt kommt es darauf an, was Betreiber, Eltern und Erzieher daraus machen.

Heribert Rustige